Beni (Kongo) ist eine Stadt im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo in der Provinz Nord-Kivu mit ca. 355160 Einwohnern (Statistik 2016 von CAID). Hortense Kavuo Maliro und Valerie Todenhöfer lernten sich während einer Zusammenarbeit im Rahmen der Christoffel-Blindenmission (CBM) im Kongo kennen. Es entstand eine innige Freundschaft. Hortense wurde in der kongolesischen Großstadt Goma geboren, aber Beni ist ihre angestammte Heimatstadt. Der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas ist wegen seiner Bodenschätze wie Gold, Kobalt und Zinn immer wieder Schauplatz schwerer Konflikte. Hortense arbeitet beim Zoll, 2014 hat Sie die barrierefreie „We are the World School“ gegründet und die lokale Organisation AISHP ins Leben gerufen, deren Vorstand sie ist. https://wearetheworldschool.com/aishp/
„We are the world school“
Als Valerie Hortense kennenlernte, war sie fassungslos über die 15 kg schweren Prothesen von Hortense aus Stahl und Leder, organisierte in Deutschland die Möglichkeit, für Hortense moderne und leichte Prothesen anzufertigen. Dafür holte sie ihre Freundin Hortense nach Deutschland. Hortense wohnte drei Monate lang bei Valerie zuhause. Eines Abends sprachen Valerie und Hortense über Beni und die dort für Menschen mit Behinderung sehr schwierigen Lebensumstände. Menschen mit Behinderung werden diskriminiert und oft sogar im Haus versteckt, da ein Handicap in der teilweise von Aberglaube geprägten Gesellschaft als schlechtes Zeichen gilt. Damals ging Hortense häufig in Beni auf die Straße, um die Einwohner für dieses Thema zu sensibilisieren. Dabei informierte Sie die Menschen in Beni auch über Operationsmöglichkeiten.
Eines Abends sagte Hortense zu Valerie: „Mein Traum wäre es, eine behindertengerechte Schule auf dem Land in Beni zu bauen, die auch armen Kindern die Möglichkeit gibt, zur Schule zu gehen.“ Valerie überlegte nicht lange und fragte: „Hast du eine Idee, wie so eine Schule konkret aussehen könnte? Kannst du einen Business-Plan aufstellen, nach dem sich die Schule selbstständig finanzieren kann? Sie müsste auch staatlich abgesichert sein, also als Schule anerkannt werden. Und vielleicht kannst du rausbekommen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit wir die notwendigen Genehmigungen bekommen.“
Hortense war erst mal sprachlos – und willigte dann sofort ein. So wurden Verträge entwickelt, eine Buchhaltung aufgebaut und innerhalb kürzester Zeit lag ein Entwurf von der Schule auf dem Tisch. Ziel war es, keine provisorische Lösung wie manche UN-Schulhäuser aus Holz und Wellblech zu bauen, sondern eine Schule, die einlädt. Ein Ort, der für Menschen mit Behinderung problemlos zugänglich ist und der zu einer kleinen Oase für die Bewohner von Beni werden kann. Eine Schule, die die Menschen aus ihrem Alltag herausholt.
Nach Eröffnung der „We are the word school“ im Jahr 2014 sagte der Bürgermeister von Beni, Nyonyi Bwanakawa, zu Valerie: „Da kommt diese junge Frau auf Krücken zu mir her und sagt, sie wolle hier auf diesem riesigen Gelände eine Schule bauen. Sie hätte die notwendigen Fonds von einer Stiftung Sternenstaub dafür und ob sie die Erlaubnis von mir bekomme. Ich habe mir damals gedacht, das kriegt die in 100 Jahren nicht hin.“ Der Mut und die Tatkraft von Hortense haben ihn, Nyonyi BwanaKawa, tief beeindruckt: „Als ich in Beni gelebt habe, gab es keine Straßen, es gab zwei einfache Supermärkte und mehr nicht. Eineinhalb Jahre später steht hier nun die schönste Schule im ganzen Gebiet. Mittlerweile gibt es auch erstklassige Supermärkte und Cafés.“
Die „We are the world School“ wurde am Stadtrand von Beni erbaut. Die meisten Eltern der Schüler sind Bauern, die nicht mehr auf die Felder gehen können, weil sich die Situation aufgrund der häufigen und gewalttätigen Überfälle der unzähligen Rebellengruppen so verschlechtert hat. Die Schulgebühr beträgt 5 Dollar pro Semester – was sich jedoch viele nicht leisten können. Daher besteht bei „We are the world school“ die Möglichkeit, in Naturalien zu bezahlen. Ob mit Hühnern, Eiern, Gemüse – das auf dem Markt verkauft wird, ob als Erntehelfer auf dem schuleigenen Cassava-Feld (Maniok), oder als Näherin für Taschen, Kleidung und Schutzmasken: Es gibt viele Möglichkeiten.
Auch können die Eltern in der Schule mithelfen, wenn sie nicht für die Schulgebühr aufkommen können. Sie wechseln sich z.B. mit den anderen Mitarbeitern ab und gehen zum Fluss, um mühselig in großen Kanistern Wasser zur Schule zu schaffen. Für diesen Ablauf wird monatlich ein Dienstplan erstellt. Da es in der Schule kein fließendes Wasser gibt und das Regenwasser nicht ausreicht, wird so die Trinkwasserversorgung der Schule sichergestellt. Aktuell versuchen Hortense und wir von der Stiftung, die Schule über eine neue Trinkwasserleitung an einen Brunnen anzuschließen. Die Kosten für eine neue Leitung sind leider sehr hoch und Hortense und wir hoffen derzeit noch auf die Zusage eines möglichen Unterstützers.
Eltern können also mitarbeiten und müssen kein Schulgeld zahlen. Für Hortense ist es wichtig, dass auch Eltern von Kindern mit Behinderung keine Ausrede haben, warum sie ihre Kinder nicht auf eine Schule schicken. Aus dieser engen Einbindung der Familien in ein gemeinschaftliches Projekt entstand so eine dynamische und friedliche Oase für alle.
„Das Schönste an der Schule ist der Einsatz der Menschen vor Ort“ sagt Valerie Todenhöfer. „Die Menschen in Beni kümmern sich um alles: Sie schneiden die Hecken, putzen die Dachrinne – und haben mittlerweile auf dem Schulgelände 900 Zypressen und 400 Calpitius und Obstbäume gepflanzt.“ Professionelle Gärtner unterrichten die Schüler und Schülerinnen und pflanzen mit ihnen gemeinsam Bäume, die in Zukunft wunderbare Schattenspender während der Unterrichtspause werden.
Vor einigen Tagen fragte ich Hortense, ob es möglich wäre, dass die Schule mit einem Bewohner von Beni ein kleines Interview macht. Vier Tage später rief mich Hortense an und schickte mir das Interview. Frau Masika Kamaha, die Mutter der Schülerin Rebecca Kavira Mulyata, 6 Jahre alt, erzählt was sie bewegt. Ich habe Ihnen dieses exklusive Interview etwas weiter unten angefügt.
Stiftung Sternenstaub liegt es am Herzen, wunderbare Menschen wie Hortense Kavuo Maliro zu zeigen. Valerie Todenhöfer, Belal El Mogaddedi, Susi Biglmaier und ich, sowie die Unterstützer „Freunde für Freunde“ Lilli Löwe, Julia Balzer und Nina Priester möchten mit diesem Bericht Hortense unsere größte Anerkennung schenken.
Gerald Günther, Stiftung Sternenstaub
EXCLUSIVE INTERVIEW WITH MRS MASIKA KAMAHA, THE MOTHER OF KAVIRA MULYATA REBECCA A STUDENT IN THE 1rst YEAR AT THE WE ARE THE WORLD SCHOOL (WATWS).
This interview is done by the WATWS with Mrs. MASIKA KAMAHA the mother of the student Rebecca in order to know about the story of the student KAVIRA MULYATA Rebecca, a 6-year-old girl, studying in the 1st form at We Are The World School.
Rebecca is coming from a very poor family of Beni. She is really suffering from the throes of war since she was born. Rebecca’s family is a war-displaced family; each rebellion pushed them to move from place to place as refugees. They live in misery, they use to leave every things their fields, their home…, and take refuge elsewhere. Rebecca arrived in Beni escaping to the ADF rebels fighting, a rebellion that has been terrorized people since 2013.
Rebecca is the 3rd of a family of 5 children. She was the beloved of her father; but unfortunately she lost suddenly her father few weeks ago and became an orphan. Mr. Bernard, Rebecca´s father died on December 21, 2020 in his vegetable garden a small plot of land that he cultivated surrounding Kasanga´s River. We have to notice that Masika Kamaha(MK) Rebecca’s mother is not psychologically stable. In one hand the repetitive fighting rebellions has affected her so much and another hand, the suddenly death of his husband has further complicated herself.
Rebecca who are studying at the We Are The World School.
KAMBALE Bernard, he was from Butembo. He had taken the decision to go to ERINGETI (on the border of North Kivu province and Ituri province) to do field work. Following the resurgence of the ADF NALU rebellions, he had been forced to move from ERINGETI to Beni Mavivi as refugee person. It was in Mavivi, where we met and we decided to get married. We were both happy to stay to Mavivi until when the ADF NALU rebels came to attack Mavivi and killed children, men and women. It was really a massacre and we could not stay there any more, we escaped from death, so we decided to move from Mavivi to Beni Kasanga where I am living with my children until now.
It was not easy to start a new life. My husband as a cultivator tried to look for small job but he couldn´t find any. After months he finally found some people who accepted to borrow him a small plots of land. Then he started cultivating some vegetables. It’s this way that we rebuilt our life. He planted cabbages, salads, cassava leaves and amaranthine. My husband was a strong field worker. I am asking my self why he died and left us alone. We are very poor. I don’t know how my children and I will survive. I don’t really know what I’m going to do to take care of 5-orphaned children. Should Rebecca have to abandon the studying or not? Are we going to move from here to my village? Lot of questions ate ringing into my heard without any answer. Do you know that Rebecca´s father when he was alive did everything to find the $ 5 dollars a month as Rebecca participation fees for attending the We Are The World School. I am really suffering a lot. To lose my husband a few days of Christmas it’s a big choc.
for his suddenly death. By then, is any other thing that you personally were doing to try to help your husband?
family. The fieldwork was very hard for me.
her to the hospital for checkup in order to find out what she is suffering from; but I have never brought her to the hospital because we do not have any money. I believe that she will miraculously be cured. My daughter Rebecca does not eat often, she has no appetite. She does not like our regular basic food. We usually cook foufou with Sombé (Cassava Leaves), and Rebecca doesn’t like this meal. She loves fish, meat and other vegetables; but these kinds of meals we only eat during Christmas and New Year
used to express this desire to enroll our child in this school. He greatly appreciated the quality of the education offered by the teachers at this school. He also loved how the students of We Are The World School are always clean and well dressed in socks. He also loved how these students recite to their parents everything they had learned in school. So, my husband did not hesitate to register our daughter Rebecca to We Are The World School with the assurance of seeing her one-day become a well educated and a respectable woman into the society. You can’t imagine, every time when Rebecca came from school she kept telling her dad about all she learned to school. My husband was happy and very proud of her.